Molschleben

Dorfkirche St. Peter und Paul:

Die heutige Kirche steht an gleicher Stelle wie ihr Vorgängerbau aus dem 8. oder 9. Jahrhundert, der wegen Baufälligkeit gegen Ende des 15. Jahrhunderts abgerissen wurde. Der jetzige spätgotische Kirchenbau wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet. 1500 wurde der Chor im Osten mit seinen gotischen Fenstern fertiggestellt, was ein Reliefstein an der Südostecke bestätigt. Eine Erweiterung nach Westen erfuhr die Kirche in den Jahren 1528 und 1552. Dies kann man an den unterschiedlichen Dachhöhen erkennen. Die Anbauten auf der Nordseite sind späteren Ursprungs. Die Kirche ist in Ost-West-Richtung erbaut und hat die Maße 28,8 m mal 8,3m. 1552 wurde der 37 m hohe Kirchturm auf der Nordseite errichtet und trägt diese eingemeißelte Jahreszahl im oberen Bereich des Turms. Die dicken Wände stehen auf einer Grundfläche von 4,5 m mal 4,3 m. Das Erdgeschoss birgt die Sakristei mit einer Kreuzgewölbedecke. Der gesamte obere Teil des Turmes ist achteckig und schiefergedeckt. Einige gut erhaltene alte Grabplatten stehen an der Südwand der Kirche. Die Kirche in Molschleben besitzt einen gotischen Flügelaltar, der aus drei Tafeln besteht. 

 

Waidmühle:

Mitten auf dem Schenksplatz steht eine wiedererrichtete Waidmühle mit einem originalen Mühlstein, der auf einem Gartengrundstück in der Gothaer Straße gefunden wurde. Hermann Gebhardt berichtete 1894 in seinem Buch Aus der Geschichte des Dorfes Molschleben von drei Waidmühlen, die einst nördlich und südlich des Dorfes gestanden hätten. Das notwendige Wasser haben wohl die Nesse und ein kleiner Bach nördlich der Ortslage geliefert. An den regen und einträglichen Waidhandel erinnert auch heute noch das von Peter Anton Ulrich Piutti als Waidfabrik 1793 errichtete Gebäude in der Gothaer Straße 3.